Schwedens Blaues Band – der Götakanal

Götakanal - MS Diana


Der Götakanal ist über 175 Jahre alt und wird in der heutigen Zeit nur noch von Freizeitbooten genutzt. Im Jahre 1810 plante Baltzar von Plate einen Verbindungskanal vom Sjötorp am Vänern nach Mem am Slätbaken. Die fehlende Verbindung um von Göteborg durch den Trollhättan Kanal zur Ostküste Schwedens zu fahren. Dieser Wasserweg wird von den Schweden das Blaue Band genannt. Mit dem Trollhättan Kanal, den Seen (Roxen, Vänern und Vättern) und dem Lauf der Göta Älf ist die Wasserstraße 390 km lang, einmal quer durch Schweden. Mit dem Bau der Eisenbahn verlor der Kanal seine wirtschaftliche Bedeutung.

Am Götakanal

Nach 22 Jahren wurde der Götakanal 1832 feierlich eingeweiht. 58.000 Arbeiter waren mit dem Kanalbau beschäftigt. Der Götakanal ist eine der bekanntesten und bestbesuchten Touristen Attraktionen Schwedens und gilt als das schwedische Bauwerk des Jahrtausends.
Er hat eine Länge von 190 km, davon wurden 87 km neu gegraben, die restlich Strecke fährt man über kleinere Seen. 58 Schleusen überwinden einen Höhenunterschied von über 90m.

Ein Oldtimer in der Schleuse

Die Größe der Schiffe die den Götakanal befahren können ergibt sich aus den Maßen der Schleusen.

Schleusen:

  • Max. Bootslänge: 30m
  • Max. Bootsbreite: 7m
  • Max. Bootshöhe: 22m
  • Max. Bootstiefe: 2,80m

Daten:

  • Länge 190 km
  • 58 Schleusen
  • Baujahr 1810 – 1832

Max.Höhe über dem Wasserspiegel: 91,8 m (der Vikensee)


Die größte Schleusentreppe ist bei Berg mit 7 Schleusen hintereinander und einem Hub von insgesamt 18,8m. Borenshult mit 5 Schleusen vor dem Roxen See hat einen Hub von 15m.

Schleusentreppe Berg
Schleusentreppe Berg


Die schönen alten Passagierschiffe auf dem Götakanal heißen Diana, Juno und Wilhelm Tham, sie machen die „Göta Kanal Kreuzfahrten“. Das Schiff Juno wurde 1874 dem Dienst übergeben und ist damit eines der ältesten im Dienst stehenden Passagierschiffe der Welt.

MS Diana
MS Diana auf dem Götakanal

Wir sind die Ostküste hoch durch den Schärengarten gesegelt, dann quer durch Schweden (Götakanal und Trollhättankanal) und über Göteborg zurück zum Heimathafen Aabenraa in Dänemark. Für unser Schiff, eine Vindö 50 mit 10.65m Länge und 3,25m Breite, zahlten wir im Jahr 2007 eine Gebühr von 5000,– SKr. Das sind umgerechnet 550,– Euro und zwar für eine Passage. Liegegebühr in den Kanalhäfen ist für max. 3 Tage je Hafen kostenlos.

Gästehafen
Gästehafen

Unsere Passage beginnt in Mem, hier ist ein Kanalbüro und man meldet sich dort an und zahlt die Kanalgebühr. Bei umgekehrter Passage, beginnend in Sjötorp, zahlt man im Kanalbüro in Sjötorp. Kartenzahlung wird gerne gesehen. Eine sehr ausführliche Beschreibung des Kanals mit vielen Tipps und Anleitungen wird mit der Quittung ausgehändigt. Dann folgt man den Anweisungen der Schleusenwärter, in unserem Falle war es eine nette Schleusenwärterin. Es sind meistens Studenten, die in den Semesterferien als Schleusenpersonal arbeiten. Der Kanal ist vom 2. Mai bis 28. Sept. geöffnet, Vorsaison vom 2.5. – 8.6. und Nachsaison vom 19.8. bis 28. 9. Die täglichen Öffnungszeiten des Kanals während der Hauptsaison: von 9.00 bis 18.00 Uhr. Das Schleusenpersonal macht pünktlich Feierabend, das heißt, der Schleusengang muss um 18.00 Uhr abgeschlossen sein. In der Vor- und Nachsaison wird nur im Rudel geschleust, also im Konvoi mit mehreren Booten in fünf Tagen von Mem bis Sjötorp oder in Express in 3 Tagen.  Das ist aber kein Urlaub  sondern Stress. Für die Kanalfahrt sollte man genügend Zeit einplanen, damit man die Natur und die einzelnen Städtchen, wie z. B. Söderköping und Motola genießen und besichtigen kann.

unterwegs auf dem Götakanal
In der Schleuse
Schleusen
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