Ærø – Eine Insel im Südfünischen Inselmeer

Ærø

Die Perle der Dänischen Südsee

Der dänische Teil der westlichen Ostsee mit den vielen kleinen Inseln, wird auch gerne die dänische Südsee genannt. Die Insel Ærø ist eine von den Inseln in diesem Teil der Ostsee. Sie ist 30km lang und an der breisteten Stelle gerade mal 7km breit. Ærø liegt geschützt durch die Inseln Langeland im Osten, Fünen im Norden und von Als im Westen. Die deutsche Küste (Schleswig-Holstein) verläuft südlich der Insel Ærø. Die Insel hat: • Einwohner: 6.712 • Fläche: 88,1 km² • Küstenlinie: 167 km • 3 Städte • 14 Dörfer • und viele landwirtschaftliche Höfe • 4 Fährverbindungen Drei Städte sollte man besuchen auf Ærø, die alte Kaufmannstadt Ærøskøbing, die kleinste Stadt Søby und die große Seefahrerstadt Marstal. Vier Fährlinien laufen Ærø an. Sie kommen von Fünen, Als und Langeland. Dazu eine Geschichte: Früher hatten Ærøskøbing, Marstal und Søby jeder seine eigene Reederei unter der die Fähren fuhren. Bekam ein Kaufmann zum Beispiel in Søby seine Waren vom Festland geliefert, fragte er nach, mit welcher Linie der Lastwaren auf die Insel gekommen war. Benutzte er nicht die Fährlinie von Søby, dann nahm der Kaufmann die Waren nicht an. Ebenso verhielten sich die Kaufmannsläden in Ærøskøbing und Marstal. Heute gehören alle Fährlinien, die die Insel anlaufen einer Reederei und damit stellt sich dieses Problem heute nicht mehr. Die Inselbewohner verhalten sich wie Geschwister, sie streiten und vertragen sich aber halten fest zusammen, wenn Gefahr von außen kommt.

Ærøskøbing

Die gut erhaltene alte Kaufmannsstadt Ærøskøbing wird gerne Märchenstadt genannt. Die alten Häuser stehen dicht gedrängt in den schmalen Gassen und man fühlt sich in die alte Zeit versetzt. Manche sind über 300 Jahre alt. In der Vestergade stehen die schmucken Kapitänshäuser. Überall blühen im Sommer die Stockrosen vor den Häusern und viele Türen sind kleine Kunstwerke. Die Stadt ist hyggelig wie die Dänen sagen, das bedeutet: besonders idyllisch und typisch dänisch. Gern besucht wird das Buddelschiffmuseum. Hier gibt es ca. 500 Buddelschiffe (Flaschenschiffe) und Schiffsmodelle zu bewundern. Es ist die „Flaske-Peters Samling“, Peter Jacobsen hat bis zu seinem Tod (1960) 1.700 Buddelschiffe gebaut, deshalb nannte man ihn Flaske-Peter.

Die Stadt verfügt über zwei Häfen. Der alte Handelshafen wird oft von den alten Traditionsschiffen angelaufen, aber auch andere modernere Schiffe findet man hier. In diesem Hafen steht noch eins von den letzten drei Pechhäusern in Dänemark. Hier wurde das Pech gekocht, das man für das Kalfatern der Holzschiffe benötigte. In der Marina liegen in einzelnen Boxen die Freizeitboote. Einen Spaziergang an den Vesterstrand sollte man nicht versäumen. Es ist ein kinderfreundlicher Badestrand mit weißem Sandstrand. Die kleinen bunten Strandhäuser bieten einen schönen Anblick, von hier aus kann man den Sonnenuntergang im Meer genießen. Eine Fährlinie führt nach Svendborg auf Fünen.

Søby Søby ist die kleinste Stadt auf Ærø. Hier gibt es noch viele Fischerboote, es sind kleine Fischerboote und keine Fischereiflotte wie früher. Søby hat einen Yachthafen und einen Handels- und Fährhafen. Die Werft in Søby bekommt viele Aufträge und es gibt immer viel zu schauen. Sie ist der größte Arbeitgeber der Insel. Die Fähre verbindet Fünen mit der Insel, sie pendelt zwischen Fåborg und Søby. Eine weitere Fährlinie fährt Fynshavn auf der Insel Als an. Die kleine Stadt hat sich in der letzten Zeit gut entwickelt und man findet wieder frisch herausgeputzte Häuser. Auch ein kleines Cafe bei der Bäckerei ist einen Besuch wert. Der Spaziergang an der Küste vorbei oder durch die Felder um Søby ist für die Naturliebhaber ein Genuss. Gerne wird auch der Leuchtturm an der Nordspitze von Ærø besucht, für ein paar Kronen kann man ihn ersteigen. Die Mühe lohnt sich, oben angekommen liegt einem die dänische Südsee zu Füßen. Der Blick geht in die Ferne und man sieht viele kleine Inseln und ringsherum nur Wasser, das manchmal mit kleinen weißen Segeln bestückt ist.

Marstal Marstal ist die Seefahrerstadt mit einem lang gestreckten Hafenbecken. Der Hafen von Marstal entstand in einem Naturhafen und ist dadurch rundum geschützt. 1825 bauten ca. 200 Seeleute die 1km lange Hafenmole und den Kalkofen auf der kleinen Insel, die den Hafen im Osten schützt. Da bei Baubeginn König Frederick Geburtstag hatte, wurde die Insel Fredericksholm genannt. Die Insel wurde erhöht mit Ballaststeinen aus den Schiffen. Die lange Hafenmole sorgte zusätzlich für Schutz. Auf Fredericksholm wurde an den Schiffen gearbeitet und auch kleinere Jachten gebaut. Ab 1863 wurde die Insel zum Kalkbrennen vermietet. Zusammen mit der Kalkbrennerei wurde eine Brücke gebaut und über die mit Loren der Kalk zur Insel transportiert wurde. Der Kalk wurde von der Faksebucht per Schiff gebracht. Kalkbrennen: In Schichten wurde Kohle und Kalk im Ofen angehäuft und unten durch eine Feuertür wurde das Feuer mit Gebläse entfacht. So brannte das Feuer 8 Tage lang. Dann kühlte der Ofen 24 Stunden ab und die Masse wurde in Säcke gefüllt und in einem Gebäude trocken gelagert. Mit einem Prahm wurden die Kalksäcke an Land gebracht, wo die Mauermeister ihn an einer Brücke im Hafen in Empfang nahmen. Früher gab es bis zu 7 Werften entlang des Hafens von Marstal. Dieser lange Hafen prägte auch das Stadtbild, die Häuser entstanden an den Wegen zum Hafen. Viele alte Segelschiffe wurden hier gebaut. Zur Blütezeit hatten 350 Schiffe hier ihren Heimathafen. Wenn heute einige alte Segelschiffe im Hafen von Marstal liegen, dann bekommt man einen kleinen Eindruck, wie imposant der Anblick früher gewesen sein muss. Einige Schiffe, die hier in Marstal gebaut wurden, erkennt man an dem herzförmigen „Marstalheck“. Denkmalgeschütze Häuser findet man hier nicht. Es waren Seemänner und Fischer, die hier ihre Häuser bauten, die Kapitäne und Amtmänner bevorzugten Ærøskøbing als Wohnsitz. Das Seefahrtsmuseum, verteilt in vielen Häusern, zeigt viele Schätze aus der Seefahrerzeit. Für einen Besuch sollte man viel Zeit einplanen.

Meine Fotos von der Insel Ærø können bei der Bildagentur Zoonar lizensiert werden: Ærø

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